Neue Möglichkeiten für evangelisches Kirchengebäude in Bergen
Die Mitte des 19. Jahrhunderts erbaute evangelische Kirche in der Ortsgemeinde Bergen musste im August 2020 aufgrund baulicher Mängel für die Nutzung im Innen- sowie Außenbereich gesperrt werden.
Verschiedene Gutachten haben ergeben, dass Decke und Dach der Kirche in einem schlechten Zustand sind.
Die Sanierungskosten belaufen sich auf € 300.000 bis € 500.000.
Dieser Umstand ist, so die Kirchengemeinde Bergen, vertreten durch Herrn Pfarrer Uwe Kreutz sowie Herrn Wolfgang Reiß, Kirchmeister, und der Kirchenkreis Obere Nahe, vertreten durch Herrn Sascha Heidrich, Leiter des Verwaltungsamtes, auf Dauer nicht hinzunehmen.
Am 10.09.2020 fand eine Synode mit Vertretern der Ortsgemeinde Bergen, der Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen sowie der Kreisverwaltung Birkenfeld statt.
Bürgermeister Uwe Weber überlegte, wie die Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen dazu beitragen kann, dass das Kirchengebäude in Bergen erhalten bleibt.
Da für die Kindertagesstätte in Bergen zwingende Investitionsmaßnahmen für eine Erweiterung anstehen, entwickelte sich die Idee, die Kirche als Kindertagesstätte umzunutzen.
Somit wäre der Erhalt des Gebäudes gewährleistet und der Kindergarten hätte seinen Platz in der Mitte des Ortes gefunden.
Als Grundlage für die Umsetzung der Projektidee wurde Ende September 2021, nach einem Ortstermin mit Vertretern der Heinrich Lessing Architekten PartGmbB aus Mainz, vom Kirchenkreis Obere Nahe eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben.
Die Ergebnisse der Studie zur Umnutzung der Kirche in einen 3-zügigen Kindergarten wurden Ende Januar 2022 in einer Videokonferenz vorgestellt.
Die Investitionskosten belaufen sich auf mindestens 2,5 Mio. €.
Es wurden sich über die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel sowie potentielle Fördermöglichkeiten Gedanken gemacht. Nach zwei gemeinsamen Besprechungen zwischen Verbandsgemeinde, Ortsgemeinde, Kirchenkreis Obere Nahe sowie der Kirchengemeinde Bergen kam man Ende März 2022 zu der Erkenntnis, dass keiner der Partner finanziell in der Lage ist, dieses Projekt umzusetzen, auch gemeinschaftlich nicht.
Sascha Heidrich, Leiter des Verwaltungsamts, Kirchenkreis Obere Nahe, schlägt eine Kooperation mit der Universität Mainz vor.
Hierbei soll über die Kirche Bergen eine Klausurarbeit geschrieben werden. Die Ergebnisse können im Herbst 2022 in einer Ideenwerkstatt präsentiert werden und als Basis für die Zukunft des Kirchengebäudes in Bergen dienen.
Bürgermeister Weber möchte den Teilnehmerkreis der Ideenwerkstatt erweitern und Frau Anke Budde, Projektmanagerin Hildegardweg, einladen. Man solle mögliche Synergieeffekte des Hildegard von Bingen Pilgerwanderweges nutzen, um dem Kirchengebäude wieder Leben einzuhauchen.
Alle beteiligten Akteure bedauern es sehr, dass die Idee „Kita in der Kirche“ nicht realisierbar ist.
Dies lässt sie jedoch nicht entmutigen, bekräftigt Pfarrer Uwe Kreutz, Kirchengemeinde Bergen.
Auch die Ortsgemeinde Bergen steht realistischen Alternativen offen gegenüber.
Der im Jahr 2020 entstandene Arbeitskreis aus Vertretern des Kirchenkreises Obere Nahe, der Kirchengemeinde Bergen, der Ortsgemeinde Bergen sowie der Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen bleibt bestehen, um Möglichkeiten für die Zukunft des Kirchengebäudes zu finden.
Quelle Foto: Studie zur Umnutzung in einen 3-zügigen Kindergarten, HEINRICH LESSING ARCHITEKTEN
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